E-BATTERIE LEBENSDAUER: INFOS ZU KAPAZITÄT, LADEZYCLEN & MEHR

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Die Batterie ist maßgeblich für Reichweite, Leistung und Langzeitkosten eines Elektroautos verantwortlich – ohne sie fährt das Fahrzeug nicht. Somit ist der Akkumulator das teuerste Bauteil in den kraftstofffreien Fahrzeugen und entsprechend groß ist das Interesse an seiner Lebensdauer und den möglichen Einschränkungen im Alltag. Erfahren Sie hier alles Wissenswerte über die Lebensdauer von Batterien in Elektroautos, die entscheidenden Einflussfaktoren und vieles mehr.

Lebensdauer moderner E-Auto-Batterien

Moderne Lithium-Ionen-Batterien sind bereits deutlich robuster als frühere Generationen. Die durchschnittliche Lebensdauer der heutigen Batterien liegt etwa bei 8 bis 15 Jahren, was in der Regel einer Laufleistung von 160.000 bis 300.000 Kilometern oder mehr entspricht. Beim Kauf eines E-Autos garantieren viele Hersteller, dass die Batterie innerhalb dieses Zeitraums noch mindestens 70 Prozent ihrer ursprünglichen Kapazität aufweist.

Brutto- vs. Nettokapazität

Ein wichtiger Begriff im Zusammenhang mit der Batterielebensdauer ist die Nettokapazität – also der tatsächlich verfügbare Teil der Energie. Ein gewisser Anteil der Bruttokapazität (meist 10 bis 20  Prozent) wird bewusst ausgespart, um Tiefentladung oder Überladung zu vermeiden und so die Batterie langfristig zu schonen. Zum Beispiel stehen bei 77 kWh Bruttokapazität etwa 70 kWh für den Fahrbetrieb zur Verfügung.

Die nutzbare Kapazität bestimmt direkt die Reichweite, die je nach Modell, Fahrweise und Verbrauch zwischen 200 und über 600 km betragen kann. Luxusmodelle verfügen mittlerweile auch über Reichweiten von über 700 km.

Ladezyklen und Degradation

Ein Ladezyklus entspricht einer vollständigen Aufladung der Batterie von 0 auf 100 Prozent. Im Alltag werden jedoch meist Teilzyklen genutzt, z. B. das Laden von 30 auf 80 Prozent, was die Batterie deutlich weniger beansprucht.

Moderne Lithium-Ionen-Batterien verkraften in der Regel 1.000 bis 3.000 vollständige Ladezyklen, bevor ihre Kapazität signifikant nachlässt. Bei bestimmten Zellchemien wie Lithium-Eisenphosphat (LFP) sind sogar bis zu 10.000 Zyklen möglich. Unter realistischen Alltagsbedingungen sind so Reichweiten von über 300.000 Kilometern möglich, ohne dass die Batterie ersetzt werden muss.

Im Durchschnitt sinkt die Kapazität jährlich um etwa 1,5 bis 2 Prozent – ein Prozess, der als Degradation bezeichnet wird. Dieser Kapazitätsverlust ist kontinuierlich, verläuft aber in den ersten Jahren meist langsamer und nimmt erst später merklich zu.

Einflussfaktoren auf die Lebensdauer

Die Alterung einer E-Auto-Batterie wird durch verschiedene äußere und nutzungsabhängige Faktoren beeinflusst:

  • Temperatur: Extreme Hitze beschleunigt die chemische Alterung, während starke Kälte die Leistungsfähigkeit vorübergehend reduziert.
  • Ladeverhalten: Häufiges Schnellladen (DC) sowie vollständiges Laden oder Entladen (100 Prozent / 0 Prozent) belasten die Zellen stärker als langsames Wechselstromladen (AC).
  • Fahrweise: Starkes Beschleunigen und hohe Geschwindigkeiten führen zu hohen Stromflüssen, was die Batterie beansprucht.
  • Standzeiten: Eine längere Lagerung mit vollem oder leerem Akku wirkt sich negativ aus – ideal ist ein Ladezustand von etwa 50 Prozent.

Fazit

Moderne Batterien von Elektroautos sind langlebiger als viele vermuten. Wer die wichtigsten Einflussfaktoren kennt und einfache Verhaltensregeln beachtet, kann die Lebensdauer einer E-Auto Batterie steigern und Reichweiten von über 300.000 Kilometern erzielen. Nach der Nutzung im Fahrzeugbetrieb ist häufig eine Zweitnutzung als stationärer Speicher im Rahmen von Second Life-Prozessen möglich.

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