Vorab: Ein Elektroauto kann ohne Bedenken mehrere Wochen abgestellt werden. Die moderne Fahrzeugtechnik und die robuste Bauweise sorgen dafür, dass das Fahrzeug auch längere Standzeiten problemlos übersteht. Dennoch gibt es einige wichtige Punkte, die bei der Wiederinbetriebnahme nach einer längeren Fahrpause berücksichtigt werden sollten, damit das E-Fahrzeug auch weiterhin einwandfrei betrieben werden kann. In diesem Beitrag erläutern wir, worauf Sie besonders achten sollten, wenn Sie Ihr Elektrofahrzeug lange stehen lassen.
Die Batterie ist das Herzstück jedes Elektrofahrzeugs – umso wichtiger ist es, ihren Ladezustand im Auge zu behalten. Moderne Elektroautos sind in der Regel mit einem intelligenten Batteriemanagementsystem ausgestattet: Diese helfen, den Akku im optimalen Bereich zu halten. Dennoch gilt: Für Ruhephasen ist ein Ladezustand zwischen mind. 20 und 50 % (maximal 75 %) ideal. Sowohl eine vollständige Entladung als auch ein dauerhaft voller Akku (100 %) können der Batterie langfristig schaden. Wichtig: Lassen Sie Ihr Fahrzeug nicht dauerhaft an der Ladesäule angeschlossen! Eine ununterbrochene Verbindung zur Ladeeinrichtung kann die Batterie unnötig beanspruchen und ihre Lebensdauer verkürzen.
Prüfen Sie daher – wenn möglich – regelmäßig den Ladezustand. Viele E-Autos ermöglichen die Überwachung bequem per App, sodass Sie den Batteriezustand auch aus der Ferne kontrollieren können.
Der Ort, an dem das Fahrzeug während der Standzeit abgestellt wird, ist insbesondere für die Batterie von entscheidender Bedeutung. Grund dafür ist, dass sich extreme Temperaturen im Sommer wie im Winter auf Dauer negativ auf die Batterie und ihre Kapazität auswirken können. Am besten parken Sie Ihr Elektroauto in einer Garage, wo es vor direkter Sonneneinstrahlung, Frost und anderen extremen Witterungsbedingungen geschützt ist. Wenn Sie Ihr Elektroauto im Freien abstellen, achten Sie darauf, dass es an einem schattigen Platz steht. Verwenden Sie außerdem eine luftdurchlässige Abdeckung, die das Fahrzeug vor Staub, Regen und Co. schützt.
Wenn SIe Ihr Elektroauto lange stehen lassen, sollte nicht nur die Hochvoltbatterie, sondern auch die 12-Volt-Starterbatterie begutachtet werden. Sie versorgt Systeme wie Bordelektronik, Türverriegelung und Startvorgang mit Strom. Ist sie entladen, bleibt das Fahrzeug verschlossen und kann trotz geladener Hochvoltbatterie nicht gestartet werden. Denn auch im Ruhezustand wird der 12-Volt Batterie durch Überwachungs- und Steuergeräte ständig Strom entzogen, was auf Dauer zu einer Tiefentladung führen kann. Da viele Elektrofahrzeuge die 12-Volt-Batterie nur während der Fahrt oder beim Laden der Hochvoltbatterie mit Strom versorgen, empfiehlt sich eine regelmäßige Kontrolle und bei Bedarf ein Nachladen, um später Startprobleme zu vermeiden.
Autoreifen neigen bei längerer Standzeit dazu, sogenannte Standplatten zu entwickeln – das sind flache Stellen, die durch das dauerhafte Ruhen des Fahrzeugs auf einem Punkt entstehen. Der gleichbleibende Druck führt dazu, dass sich der Reifen an dieser Stelle verformt. Um dem vorzubeugen, empfiehlt es sich, den Reifendruck vor dem Abstellen des Fahrzeugs leicht zu erhöhen – idealerweise um etwa 0,3 bis 0,5 bar über dem empfohlenen Wert. Dies sorgt für eine gleichmäßigere Druckverteilung und reduziert das Risiko von Verformungen. Zusätzlich hilft es, das Fahrzeug alle paar Wochen leicht zu versetzen, damit andere Bereiche der Reifen belastet werden.
Wer sein Elektroauto lange stehen lässt, muss sich keine Sorgen um Beschädigungen machen – eine gewisse Vor- und Nachbereitung ist dennoch notwendig. Der richtige Ladezustand der Batterie, ein geschützter Abstellplatz, regelmäßige Kontrollen der 12-Volt-Starterbatterie und die richtige Reifenpflege tragen entscheidend dazu bei, dass Ihr Fahrzeug nach einer längeren Pause schnell wieder einsatzbereit ist. So bleiben Sie auf der sicheren Seite und können Ihr E-Auto jederzeit zuverlässig nutzen.