Hagelschaden am Auto - Wer zahlt?

04.08.2021

Sommerzeit ist auch Hagelzeit und damit jene von Hagelschäden. Was also tun, wenn Ihr Fahrzeug einen Hagelschaden erlitten hat? Welche Reparaturmethoden gibt es und wann zahlt die Versicherung? Wir erklären, was zu beachten ist.

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Hagelschaden – was tun?

Zuerst sollten Sie den Hagelschaden fotografisch dokumentieren. Danach melden Sie den Schaden umgehend bei Ihrer Versicherung. Die weitere Vorgehensweise erfahren Sie im Zuge der Schadensmeldung, oft stellt die Versicherung einen Gutachter, der den Schaden inspiziert und damit die Schadenssumme abschätzen kann. Dies erfolgt allerdings nur dann, wenn Sie eine entsprechende Teil- oder Vollkaskoversicherung für Ihr Auto abgeschlossen haben. In der gesetzlichen Haftpflichtversicherung sind Hagelschäden nicht abgedeckt.

Was gilt als Hagelschaden?

Als Hagelschaden gelten dabei alle Eindellungen der Karosserie und andere Schäden, zum Beispiel auch Schäden am Autoglas, die durch den Hagel verursacht worden sind. Die Versicherung begleicht also auch rein optische Schäden. Kommt es zu einem schweren Totalschaden, kann es sein, dass eine Reparatur nicht mehr gezahlt wird, sondern zum Beispiel nur die Differenz zwischen dem Zeitwert des Autos vor dem Schaden und dem Restwert danach.

Was zahlt die Versicherung?

In der Regel übernimmt die Versicherung sowohl die Reparaturkosten des Hagelschadens als auch beispielsweise Abschleppkosten zur Werkstätte, falls das Auto nicht mehr fahrbereit ist. Je nach Vertrag sind Selbstbehalte in unterschiedlichen Höhen möglich.

Welche Reparaturmethoden gibt es?

Im Grunde gibt es bei der Karosserie zwei Möglichkeiten, einen Hagelschaden zu reparieren:

Schleifen & Lackieren: Die traditionelle, aufwendigere und nur bei gröberen Schäden (falls auch der Lack kaputt ist) notwendige Reparaturmethode: Dabei muss rund um den Schaden abgeschliffen werden, mit Spachtelmasse aufgefüllt und wieder geschliffen und danach der Lack in den einzelnen Schichten wieder aufgebaut werden.

Massieren & Drücken: Kleinere Dellen können mittels Dellendrücken bzw. Ausbeulen kostengünstig, schnell und schonend repariert werden. Dabei werden die Dellen – abhängig von Größe, Form und Stelle – von innen aus dem Blech herausmassiert, mit einem Spezialwerkzeug von innen herausgedrückt oder auch mit einem Heißkleber von außen herausgezogen. Der Lack wird dabei nicht beeinträchtigt. Wichtig: Versuchen Sie nicht, dies in Eigenregie durchzuführen, da der Schaden durch ungeübtes Dellendrücken vergrößert werden kann.

Beim Autoglas (Heck- und Windschutzscheibe, Fenster) gibt es ebenfalls zwei Reparatur-Methoden, die von der Größe des Schadens abhängen:

Scheibe tauschen: Ist der Schaden größer, muss unter Umständen das komplette Glas ersetzt werden. Ist beispielsweise die Windschutzscheibe betroffen, kann dies bedeuten, dass auch Kameras für Fahrerassistenzsysteme, die hinter der Windschutzscheibe montiert sind, neu angelernt werden müssen.

Scheibe reparieren: Kleine Löcher oder Brüche auf der Windschutzscheibe können mit einem Spezialharz aufgefüllt und so repariert werden.

Was kostet die Reparatur eines Hagelschadens?

Welche Reparatur-Methode angewendet werden kann und wie hoch die Kosten sind, hängt von mehreren Faktoren ab: Durchmesser bzw. Tiefe der Delle sowie die Position (zum Beispiel Motorhaube, Kotflügel, Windschutzscheibe). Dellendrücken bei einer kleinen Beule beginnt bei rund 70 Euro, ein kleines Spot-Repair auf der Scheibe kostet vergleichbar viel. Muss geschliffen und lackiert werden, starten die Preise schon aufgrund der Arbeitszeit im dreistelligen Bereich. Müssen Scheiben getauscht werden, wird dies ebenfalls kostspieliger.

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