WILDUNFALL VERMEIDEN – SO SCHÜTZEN SIE SICH VOR REH & CO

06.06.2025
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Wenn Wildschwein, Reh oder Hirsch plötzlich vor Ihrem Auto auftauchen, bleibt oft nur ein Wimpernschlag für die richtige Reaktion. Wir zeigen Ihnen, wie Sie Wildunfälle verhindern und was im Ernstfall zu tun ist.

Ein Reh auf der Straße ist kein Disney-Faktor. Wild ist niedlich, aber im falschen Moment auf der Straße kann es sehr schnell gefährlich werden. Jedes Jahr passieren in Österreich tausende Wildunfälle: mit Blechschäden, verletzten Menschen und Tieren und manche kommen dabei sogar ums Leben. Besonders in der Morgen- und Abenddämmerung, nachts und auch in waldnahen Gebieten kreuzen Tiere plötzlich und unerwartet die Fahrbahn. Wildtiere halten sich nun mal nicht an Verkehrsregeln, sondern folgen ihrem natürlichen Rhythmus. Wer also weiß, wann und wo mit Wild zu rechnen ist und sich entsprechend verhält, kann das Unfallrisiko deutlich senken. Generell gilt: Je schneller Sie unterwegs sind, desto geringer ist die Chance, rechtzeitig zu bremsen oder auszuweichen.

Wann & wo es besonders kritisch wird

  • in der Dämmerung und frühen Morgenstunden (aktivste Zeit der Tiere)
  • in der Frühlings- und der Herbstzeit (Wander- und Paarungszeit)
  • an Waldrändern, Lichtungen, Feldern und Hecken
  • in landwirtschaftlichen Gebieten
  • bei Wildwechsel-Warnschildern – nicht ignorieren!

So vermeiden Sie einen Wildunfall

Mit vorausschauender und achtsamer Fahrweise können Sie vielen gefährlichen Situationen vorbeugen oder sie zumindest entschärfen:

  • Reduzieren Sie das Tempo in bekannten Wildwechselzonen.
  • Seien Sie besonders wachsam bei Dämmerung oder Nebel.
  • Halten Sie das Lenkrad mit beiden Händen fest.
  • Nutzen Sie das Fernlicht (außer bei Gegenverkehr): So erkennen Sie Wildtiere besser und oft schon von Weitem. Aber: Wild kann auch geblendet werden und aus Reaktion stehen bleiben!
  • Scannen Sie regelmäßig den Fahrbahnrand – reflektierende Augenpaare können Tiere ankündigen (Achtung: Einem einzelnen Tier folgt oftmals ein komplettes Rudel.)
  • Fahren Sie nicht zu nah auf das Vorderfahrzeug auf: Bei einer Vollbremsung brauchen Sie Platz.

Was tun, wenn plötzlich ein Tier auf der Straße steht?

  • Bremsen Sie – nicht unkontrolliert ausweichen! So schwer es fällt: Ein kontrolliertes Bremsmanöver ist fast immer sicherer als ein unkontrollierter Ausweichversuch.
  • Blenden Sie sofort ab, falls Sie mit Fernlicht unterwegs waren. Tiere werden vom Licht regelrecht „eingefroren“.
  • Hupen Sie in kurzen Stößen. Hupen erschreckt das Wild und vertreibt es bzw. animiert es zum Weiterlaufen.
  • Rechnen Sie immer mit weiteren Tieren. Wild ist selten allein unterwegs.
  • Warnen Sie nachfolgenden Verkehr durch Einschalten der Warnblinkanlage.

Wenn’s doch kracht …

Wenn Sie einen Wildunfall doch nicht verhindern konnten, halten Sie sich an nachstehende Schritte:

  • Sichern Sie die Unfallstelle ab (Warnblinkanlage, Warndreieck, Warnweste).
  • Versorgen Sie eventuell verletzte Personen und verständigen Sie die Polizei und/oder örtliche Jägerschaft (auch, wenn das Tier geflüchtet ist).
  • Berühren Sie angefahrene/verletzte Tiere nicht*, da sie Krankheiten übertragen, unberechenbar reagieren und sich wehren/beißen können.
  • Dokumentieren Sie den Unfall (machen Sie Fotos von der Unfallstelle für die Versicherung) und ersuchen Sie eventuell vorhandene Zeugen um deren Daten.

*Wichtig: Nehmen Sie verletztes oder totes Wild keinesfalls mit oder lassen es einfach liegen und fahren weiter. In beiden Fällen machen Sie sich strafbar.

Mit Aufmerksamkeit Leben retten

Ein Wildunfall ist nicht immer nur reines Pech, sondern passiert oftmals durch Unachtsamkeit oder zu hohes Tempo. Wer hingegen die Warnzeichen erkennt, seine Fahrweise anpasst und richtig reagiert, verhindert nicht nur Blechschäden, sondern meist auch schlimmere Folgen.

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