ÖLWECHSEL SELBST ERLEDIGEN: SO GEHT'S OHNE STRESS & SAUEREI

30.04.2025
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Ein regelmäßiger Ölwechsel ist für die Langlebigkeit und Leistungsfähigkeit Ihres Motors unerlässlich, denn Öl ist sozusagen das Lebenselixier des Antriebs. Es reduziert die Reibung der Bauteile, leitet Wärme ab und entfernt Ablagerungen, die sich mit der Zeit ansammeln. Da Motoröl altert und mit der Zeit seine wichtige Schmierfähigkeit verliert, muss es nach einer gewissen Zeit ausgetauscht werden. Wer gerne selbst am Auto schraubt, kann den Ölwechsel mit der richtigen Vorbereitung und Sorgfalt eigenständig durchführen. In diesem Beitrag finden Sie eine ausführliche Checkliste für die optimale Vorbereitung, eine Schritt-für-Schritt Anleitung und erfahren zudem, welche Fehler es zu vermeiden gibt.

Ihre Checkliste für die optimale Vorbereitung

Um den Ölwechsel effizient und sauber zu erledigen, sollten Sie die folgenden Werkzeuge und Materialien bereithalten:

    • Passender Schlüssel für die Ölablassschraube
    • Frisches Motoröl in der vom Hersteller empfohlenen Menge und Sorte
    • Auffangwanne für das Altöl
    • Neue Ölablassschraube und Dichtung
    • Neuer Ölfilter
    • Handschuhe und Putzlappen für die Reinigung
    • Wagenheber oder Hebebühne zum sicheren Anheben des Autos
    • Ölfilter-Bandschlüssel zum Entfernen des alten Filters
    • Ölpumpe (optional) für ein sauberes Umfüllen des neuen Öls

Schritt-für-Schritt-Anleitung

  1. Vorbereitung: Stellen Sie das Fahrzeug auf einer ebenen Fläche ab, legen Sie den Leerlauf ein und ziehen Sie die Handbremse an. Dann starten Sie den Motor für ca. 2 bis 3 Minuten, damit das Öl flüssiger wird und Schmutzpartikel aufnimmt. Wenn Sie vorher gefahren sind, warten Sie unbedingt einige Minuten, damit das Öl abkühlen kann, um Verbrennungen zu vermeiden.
  2. Fahrzeug anheben: Nutzen Sie eine Hebebühne oder gesicherte Rampen – ein Wagenheber allein reicht nicht aus. Legen Sie außerdem Unterlegkeile unter die Reifen, um ein Wegrollen zu verhindern. 
  3. Öldeckel öffnen: Damit der Ölfluss nicht stockt, öffnen Sie den Öldeckel im Motorraum. Dadurch gelangt Luft in den Motor und das Altöl kann besser abfließen.
  4. Altöl ablassen: Stellen Sie die Auffangwanne unter die Ölwanne (diese befindet sich auf der Unterseite des Fahrzeugs) und lösen Sie vorsichtig die Ölablassschraube. Achtung: Das Öl kann heiß sein! Achten Sie daher darauf, das Öl nicht direkt zu berühren.
  5. Warten & Reinigen: Lassen Sie das Öl vollständig ablaufen und reinigen Sie die Unterseite der Ölwanne.
  6. Neue Ablassschraube einsetzen: Bringen Sie dann eine neue Schraube mit Dichtung an und ziehen  Sie sie vorsichtig fest. Achtung! Hier können leicht Beschädigungen entstehen, wenn zu fest angezogen wird!
  7. Ölfilter wechseln: Den alten Filter abschrauben (eventuell mit dem Bandschlüssel) und durch einen neuen ersetzen. Benetzen Sie den Dichtungsring leicht mit frischem Öl, damit er besser abdichtet.
  8. Neues Öl einfüllen: Jetzt das frische Öl in kleinen Mengen einfüllen (Öldeckel im Motorraum) und den Stand mit dem Ölmessstab kontrollieren.
  9. Öldeckel schließen und Motor starten: Kontrollieren, ob keine Warnlampen aufleuchten.
  10. Abschließende Kontrolle: Überprüfen Sie nach einigen Minuten erneut den Ölstand und füllen Sie gegebenenfalls noch etwas Motoröl nach.

Wie Sie häufige Fehler vermeiden 

  • Falsche Ölsorte: Überprüfen Sie in der Betriebsanleitung, welches Öl Ihr Motor benötigt. Im Zweifelsfall berät Sie auch die Werkstatt Ihres Vertrauens.
  • Motor nicht vorgewärmt: Kaltes Öl ist zähflüssiger und läuft schlechter ab.
  • Öldeckel vergessen: Ohne Deckel kann Öl auslaufen oder Schmutz in das System eindringen.
  • Zu selten wechseln: Je nach Fahrverhalten, Fahrzeugmodell und Herstellerempfehlung sollte das Öl ungefähr alle 10.000 bis 15.000 km oder jährlich gewechselt werden. Moderne Fahrzeuge verfügen oft über Sensoren, die signalisieren, wann ein Öltausch fällig ist.
  • Filtertausch vernachlässigt: Ein alter Filter kann Schmutz nicht mehr ausreichend filtern und sollte daher immer mitgetauscht werden.
  • Ölverlust übersehen: Wenn regelmäßig Öl nachgefüllt werden muss, könnte dies auf einen undichten Ölfilter, eine defekte Dichtung oder beschädigte Ölablassschraube hinweisen. Überprüfen Sie regelmäßig den Ölstand und untersuchen Sie Ihren Motorraum auf mögliche Lecks, um ernsthafte Schäden zu vermeiden.

Altöl umweltgerecht entsorgen 

Altöl und der gebrauchte Ölfilter müssen unbedingt fachgerecht entsorgt werden, um Umweltverschmutzung zu vermeiden. Sie können das Altöl beispielsweise bei Verkaufsstellen von Motoröl oder in vielen Werkstätten kostenlos abgeben. Alternativ gibt es kommunale Sammelstellen, die bis zu fünf Liter Altöl annehmen. Auch einige Online-Händler bieten eine Rücknahme an, sofern sie mit stationären Partnern zusammenarbeiten – die Rücksendung per Post wäre dann doch eine schmierige Angelegenheit.

Fazit

Ein selbst durchgeführter Ölwechsel spart nicht nur Geld, sondern gibt Ihnen auch ein besseres Verständnis für Ihr Fahrzeug. Mit der richtigen Vorbereitung, den passenden Werkzeugen und etwas Sorgfalt können Sie den Ölwechsel problemlos selbst erledigen. Achten Sie darauf, die Herstellerangaben einzuhalten, häufige Fehler zu vermeiden und das Altöl fachgerecht zu entsorgen. Falls Sie sich unsicher sind, ist der Besuch einer Fachwerkstatt jedoch immer eine gute Alternative.

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