Erdgas

Auch wenn es insgesamt nur einen geringen Anteil an den Autos auf unseren Straßen aus macht, sind immerhin mehr als ein Viertel aller alternativ betriebenen Autos (Elektro/Wasserstoff/Hybrid) Erdgasautos. Erdgas gilt als ein besonders CO2- und schadstoffarmer Antrieb und ist noch dazu feinstaubfrei. Trotzdem hat sich Erdgas unter den Autokäufern noch nicht durchgesetzt.

Bei den Erdgasfahrzeugen unterscheidet man monovalente und bivalente Fahrzeuge. Bei monovalenten Fahrzeugen ist der Motor grundsätzlich auf Erdgas optimiert. Der Energiegehalt des Erdgases kann daher über entsprechend höher verdichtete Motoren voll ausgenutzt werden. Als Reserve dient ein kleiner Benzintank. Bei den bivalenten Autos kann wahlweise mit Erdgas oder mit Benzin gefahren werden. Der Standardmodus ist Erdgas, bei leerem Gastank springt das Auto auf Benzinbetrieb um. Allerdings kann der Fahrer auch individuell steuern, mit welchem Kraftstoff das Auto angetrieben werden soll. Im Gegensatz zu Autogas (LPG) erfolgt ein nachträglicher Einbau einer Erdgasanlage selten, auch wenn er möglich ist. Die Kosten liegen je nach Automodell und Anlagentyp zwischen 3.000 und 4.800 Euro, weshalb sich die Umrüstung in der Regel weniger lohnt. In einigen Bundesländern gibt es Förderungen für den Kauf eines Erdgasfahrzeuges. Diese gelten teilweise nur für einzelne Kommunen, deshalb solltest du dich vor dem Kauf direkt bei der zuständigen Behörde vor Ort erkundigen.

Erdgas als Kraftstoff

Mit ca. 1 Euro pro Kilogramm liegt Erdgas deutlich unter dem Literpreis von Benzin und Diesel. Gleichzeitig hat Erdgas einen höheren Energiegehalt: 1 Kilo CNG (Compressed Natural Gas) entspricht einer energetischen Leistung von 1,5 Litern Benzin oder 1,3 Litern Diesel. Man kann also mit der gleichen Tankfüllung wesentlich längere Strecken zurücklegen. Erdgas verflüssigt sich ab einer Temperatur von -164°C und kommt daher auch als Liquified Natural Gas (LNG) vor und hat in flüssiger Form eine noch höhere Energiedichte pro Volumen. Dennoch ist das CNG gebräuchlicher, das im Wesentlichen in dem Zustand bleibt, in dem es gefördert wurde. Ein Nachteil des Erdgasautos ist das schlecht ausgebaut Tankstellennetz: Nur etwa jede 15. Tankstelle in Österreich verfügt über eine CNG-Zapfsäule.

Biomethan als Alternative

Bereitet man Biogas auf, wodurch der Methananteil erhöht wird, kann Biomethan uneingeschränkt als Kraftstoff für Erdgasfahrzeuge verwendet werden. Das Biogas selbst entsteht bei der Vergärung von Gülle, Lebensmittelabfällen, nachwachsenden Rohstoffen, Stroh, Gras oder anderem organischen Material. An Tankstellen wird Biomethan rein oder mit Erdgas vermischt als Kraftstoff angeboten.

Emissionen

Bei der Verbrennung von Erdgas entstehen zumeist weniger Schadstoffe als bei Benzin und Diesel. Der Grad der Schadstoffminderung hängt dabei nicht nur vom Erdgas selbst, sondern auch von Motor und Antriebskonzept ab. Im Vergleich zu Benzin stößt ein Erdgasfahrzeug etwa 20 Prozent weniger CO2 aus. Zudem schont es die Erdöl-Ressourcen und ist weder giftig noch krebserregend.

Sicherheit

Prinzipiell haben Erdgasfahrzeuge in Österreich freie Einfahrt in Tiefgaragen. Die ursprünglichen Verbotsschilder beziehen sich auf LPG-Antriebe. LPG, auch Autogas genannt, ist schwerer als Luft und kann sich daher im Fall des Austritts nicht so leicht verflüchtigen. Erdgas hingegen ist leichter als Luft und verflüchtigt sich im Freien sofort, sodass keine Explosionsgefahr besteht. Dennoch entscheidet bei privaten Garagen der Vermieter/Eigentümer, ob die Einfahrt gestattet ist. Im Tank selbst sorgen Sicherheitsventile im extremen Schadensfall für ein kontrolliertes Abblasen bzw. bei Hitzeeinwirkung (z. B. bei einem Brand) für ein kontrolliertes Abbrennen der Gasfüllung.

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